Post by Martin ΤrautmannPost by Thomas KaiserHmm... also wie Du auf die Idee kommst, NAS und Cloud gleichzusetzen
bzw. überhaupt nur in irgendeine inhaltliche Nähe zu schieben, kann
ich nicht ganz nachvollziehen.
Beides heisst für mich: Daten nicht lokal verfügbar.
Wenn Du Deine Daten einfach wegschmeißt sind sie dito "nicht lokal
verfügbar". Also ist das alles irgendwie das Gleiche: Cloud, NAS und
Datenverlust. Oder doch nicht? Lohnt sich evtl. eine Differenzierung?
Post by Martin ΤrautmannBeim Desktop spielt's keine große Rolle, ob die Daten auf dem Gerät
selbst liegen, auf einer externen Platte oder auf einem Netzlaufwerk.
Hä?! Auch das ist das ein kompletter Unterschied, ob Du
- Streaming nutzt (und das tust Du offensichtlich und genau da hakt es)
- Den Musik-Schraddel von einer Netzwerk-Freigabe lesen läßt
- irgendwelchen Cloud-Kram nutzt, bei dem völlig andere Semantiken zum
Tragen kommen, weil hier "by design" schon klar ist, daß die
Verbindung weg oder zu lahm sein kann. Deswegen wird hier meist eine
Teilmenge dessen, was in der Cloud steckt, lokal gecached. Aber so,
daß Du idealerweise gar nix davon mitbekommst.
Post by Martin ΤrautmannBei tragbaren Geräten ist aber immer damit zu rechnen, dass die
Verbindung mal abbricht.
Genau das ist das Cloud-Paradigma. Und die tragbaren Geräte, um die es
da geht, sind auch keine MacBooks sondern iGadgets mit temporärer --
teils schnarchlahmer -- Internetanbindung an die Cloud. Drum wird bei
dem ganzen Cloud-Gedöns dieser Sache Rechnung getragen.
Post by Martin ΤrautmannPost by Thomas KaiserNAS ist "Speicher im LAN", d.h. der verfügbar zu sein hat.
Bei mir ist's aber Speicher im WLAN.
Ist prinzipiell identisch, kann aber bzgl. Qualität der Verbindung einen
Riesenunterschied machen. WLAN kann so lahm sein, daß irgendwelche
Netzwerk-Chosen nicht mehr vernünftig gehen (gut, das kann LAN auch aber
dann ist der Zustand meist reproduzierbar konstant grottenschlecht --
bei WLAN "funken" im wahrsten Sinne des Wortes noch diverse Unbekannte
mit rein)
Post by Martin ΤrautmannPost by Thomas KaiserCloud ist irgendwo, da nutzen Programme völlig andere APIs dafür und
fangen je nach Programmzweck und Implementierung schon "by design"
das lokale cachen an, weil eben klar ist, daß die Cloud nicht im
lokalen Netz herumhängt sondern sich weit weg in diesem Internet
versteckt.
Und mit der Cloud kommt iTunes zurecht?
Keine Ahnung. Ich nutze iCloud und iTunes Match nicht. Aber das Prinzip
dahinter geht davon aus, daß das abspielende Device nicht immer tolle
Internet-Anbindung hat, so daß hier lokales Caching schon vorgesehen
ist.
Post by Martin ΤrautmannPost by Thomas KaiserIch hab hier für die Versorgung von iTunes wohl das Billigst-NAS
schlechthin: Ne Fritzbox mit USB-Platte und der
CIFS-Implementierung,
... also auch kein AFP?
Nein. Bamberlbillig-NAS mit CIFS und ultralahmer CPU in Multifunktions-
Kasterl AKA Fritzbox. Aber... ich mache hier was anderes. Ich hab die
Musikdaten dort auf 'ner CIFS-Share und hab die iTunes einlesen lassen.
Bei Dir läuft DAAP, d.h. Dein NAS-Kasterl annonciert die dort liegenden
Musik-Dateien per Bonjour und dann werden die lokal zu iTunes gestreamed
(mit AFAIK relativ geringem Buffer)
Post by Martin ΤrautmannPost by Thomas KaiserIch habe keine Ahnung, wie Daten in der Cloud in Zukunft
funktionieren sollen. Aber Cloud plus tragbare Geräte mit mehr oder
weniger instabiler Datenverbindung, das scheint mir derzeit noch
weit unausgereifter als erwartet.
Das, was Du da erlebst, hat aber nichts mit "Cloud" zu tun. Das ist
ein Datensilo für lokalen Zugriff, mit dem Du irgendwelche Probleme
hast. Cloud ist was völlig anderes.
Du meinst, die Programme unterscheiden da ganz erheblich, ob NAS oder
Cloud?
Ja natürlich. NAS ist lokales Netzwerk, das ist ein alter Hut, da
braucht's nur Zugriff auf Standard-APIs (und im Prinzip ist aus Sicht
des Rechners eine Freigabe im LAN identisch zu behandeln wie eine
lokale. Es steht die Prämisse im Raum, das die Netzwerkverbindung zu
dieser Freigabe schon schnell genug sein wird).
"Cloud" ist ein komplett anderes Design, da hier vom Start weg davon
ausgegangen werden muß, daß eben jene "Cloud" nicht verfügbar ist.
Deshalb stecken da völlig ander API-Aufrufe im OS und gehen die
Programme völlig anders damit um. Auch und gerade iTunes, wenn sich das
bei der "Cloud" bedienen soll. Zugriff auf gekaufte Songs über die APIs
des iTunes Stores (und das nicht nur für Dein eines Gerät, das Musik
abspielen soll sondern alle aktivierten Geräte, gleich ob iKram oder
Macs, die an der Apple-ID hängen), dito bei "iTunes Match".
Post by Martin ΤrautmannMein NAS soll angeblich als Medienserver taugen, speziell mit
iTunes-Unterstützung. Was da allerdings genau passiert, ausser dass
man den Software-Schalter auf iTunes "on" stellt, das ist mir unkklar.
Es funktioniert jedenfalls schlecht.
Und das ist nochmals was völlig anderes, nämlich DAAP. Auf dem NAS wird
wohl ein Firefly Mediaserver laufen, der Musik per Streaming rausreicht.
Damit ist das NAS an der Stelle kein "NAS" sondern ein Serverchen, das
noch mehr kann als nur stumpf Dateifreigabe zu spielen. Das ist ein
eigener Dienst, der sich nur um Musik kümmert und die dann auch nicht
per CIFS, AFP oder ein anderes Filesharing-Protokoll zur Verfügung
stellt sondern eben direkt streamed (DAAP ist HTTP-basiert)
Post by Martin ΤrautmannPost by Thomas KaiserNaja, der NAS muss wohl zurück, weil die Anbindung als shared
als sharepoint / server wird die connection abgebrochen, über die
IP-Adresse und http ist er aber gut erreichbar.
Was auch immer das heißt: "sharepoint / server" und "connection
abgebrochen". Und was das "und" zwischen "IP-Adresse" und "http"
bedeuten soll.
Mein "NAS-SERVER" taucht im Finder im Bereich "SHARED" auf.
Gut, d.h. das NAS-Ding annonciert sich irgendwie, so daß sich der Finder
bequemt, es als Freigabe anzuzeigen. Vermutlich passiert das über NMB
also Windows-basierte LAN-Annoncierung. Wenn Du dann draufklickst,
kriegst Du wohl eine CIFS-Verbindung zum NAS zustande.
Post by Martin ΤrautmannMit dem "MEDION_NAS_TOOL" sucht der über einen "NAS Seeker", wo das
Gerät gefunden werden kann.
Proprietärers $irgendwas. Kann ich nix 'zu sagen.
Post by Martin ΤrautmannUnd wenn ich auf dem NAS die Ordner im Finder anzeigen lasse, dann
werden die dort mit der "Kind" "Sharepoint" beschrieben, wo sonst
"Folder" steht.
Spannend wäre, was parallel im Finder ein "df" diesbzgl. sagt. Da siehst
Du dann eigentlich in der ersten Spalte klar, wie besagter "Sharepoint"
eingebunden ist.
Post by Martin ΤrautmannDen Server kann ich auf zwei Arten im Finder-Bereich "SHARED" angezeigt
bekommen, entweder mit dem Namen "NAS-SERVER" oder mit der IP-Adresse.
Aha. Und von was hängt das ab? Zufall? Wetter? Eine Einstellung auf dem
NAS? Oder im Finder?
Post by Martin ΤrautmannIn beiden Fällen ist die Verbindung oft instabil.
Ja mei, das vorher hatte was mit "Sichtbarkeit" also "Service
Propagation" und "Service Location" zu tun. Namen sind Schall und Rauch
(dito _angezeigte_ IP-Adressen). Spannend ist, was beim Doppelklick
drauf passiert, also wie dann letztlich die Freigabe eingebunden wird
(also mit welchem Protokoll und auf welche Art, denn da gibt's zumindest
bei CIFS durchaus noch Unterschiede).
Dürfte bei Dir aber alles völlig wurscht sein, weil Du Dein NAS nicht
als NAS zu nutzen scheinst sondern als DAAP-Server (zumindest was das
von Dir beklagte iTunes-Zusammenspiel angeht)
Würdest Du das NAS als NAS nutzen zusammen mit iTunes, dann würdest Du
das Ding im Finder mounten, dann dort auf irgendeiner Share Deine Musik
ablegen und dann diese Musik per Drag&Drop in iTunes befördern (vorher
aber in den Einstellungen ein Hakerl entfernen, das dann alles wieder
auf den Mac kopieren würde). Dann würde iTunes über CIFS die Daten
einlesen (das kann dauern grad per WLAN) und fortan beim Zugriff auf die
Tracks von sich aus versuchen, die CIFS-Verbindung herzustellen.
Was Du schilderst klingt danach, als ob das NAS-Ding automagisch in
iTunes als "Freigabe" auftaucht und Du ohne einen initialen Import
Deiner Musik vom NAS die dort draufliegende Musik abspielen kannst? Und
das mehr schlecht als recht?
Post by Martin ΤrautmannMit ftp raus ins Netz bekomme ich eher Daten übertragen als mit diesem
Intranet-NAS.
Schwer zu glauben.
Post by Martin ΤrautmannWas ich bei iTunes eben nicht verstehe, das ist, dass die Applikation
sich so massiv festhakt, wenn die Daten auf dem NAS liegen.
Wie greifst Du drauf zu? Das ist die spannende Frage.
Post by Martin ΤrautmannIch hatte gehofft, es wäre ein Bug unter iTunes 11 - aber nach dem
Revert auf die 10er Version sehe ich keine große Verbesserung. Das
"Export Library" funktionierte unter der 10er wenigstens mit sichbarem
Fortschritt, wo die 11er auch nur hing. Das kann aber eher am NAS als
an iTunes gelegen haben.
"Export Library" exportiert doch nur Metadaten als XML-Datei?
Vergleichst Du jetzt gerade einen Export aus iTunes 10 mit Tracks auf
lokaler Platte mit einem aus iTunes 11 mit "Musik auf NAS"?
Post by Martin ΤrautmannIn beiden Fällen ist's für mich nicht wirklich geeignet. Von der Idee
eines Medienservers über WLAN muss ich mich wohl erst mal wieder
verabschieden. Wenn's schon für Musik nicht geht, dann wohl noch viel
weniger für Videos.
Ich könnte mir vorstellen, daß ein Teil Deiner Frustration auch nur
Konfusion geschuldet ist. Kraft unklarer Terminologie (Cloud vs. NAS),
an der natürlich das Equipment auch schuld ist.
Wie gesagt: Hier läuft die Konstellation "lahmstes CIFS-NAS ever" mit
iTunes, das per CIFS auf die Tracks zugreift, in völlig überlastetem
WLAN fast immer problemlos. Insofern wäre schon spannend, was Du da
konkret machst und was auf welchem _Layer_ geschieht. Wenn schon iperf
nicht geht, weil auf dem NAS nicht vorhanden, so kannst Du wenigstens
mal die nackte CIFS-Performance mittels Helios' LanTest ausmessen. Das
taugt dann wenigstens als grober Ansatz.
Und bei WLAN nie vergessen, wenn man parallel mit Programmen rumbastelt,
Konfigurationen ändert, etc.: Unterschiede in der Performance müssen
nichts aber auch gar nichts mit dem zu tun haben, was Du gerade wo
herumkonfigurierst sondern können immer zu 100% Ursache im WLAN haben
(Störquelle on/off). Ich hab schon so oft Leute Schlüsse ziehen sehen,
die aufgrund instabiler Randbedingungen "abgeleitet" worden sind, daß
ich ohne parallele Messungen eh nix mehr glaube.
Gruss,
Thomas