Post by Joern BredereckPost by Thomas KaiserRechner vom Netzwerk abstecken, von einem Raum in den nächsten tragen
können und dort wieder anstecken, ohne daß auch nur irgendwas
passiert, schon. Genau für solche kurzen temporären Ausfälle ist
sowohl Reconnect als auch nun der Replay Cache gedacht. Das nimmt
denen effektiv den Schrecken.
Die Leute, die momentan nicht mehr sichern können, konnten auch
bislang kein Kabel ziehen, weil ihre olle Netatalk-Version das nicht
unterstützt hat.
Warum muß ich schon wieder an Dieter Nuhr denken?
AFP Reconnect ist ein AFP 3.x-Feature. AFP 3.1 unterstützt Netatalk seit
Version 2.0, d.h. 2004. Jedes NAS, das man die letzten Jahre kaufen
konnte und das man per AFP ansteuert, bietet dieses Feature. Der Replay
Cache ist eine evolutionäre Weiterentwicklung des Protokolls, das in
solchen Situationen nun zusätzlich für Datenkonsistenz sorgen soll.
Vulgo: Eine Verbesserung eines eh schon feinen Features.
Weit und breit nix davon zu sehen bei iSCSI. Korrigier mich bitte, wenn
ich falsch liegen sollte und iSCSI tatsächlich Protokollerweiterungen
spendiert bekommen haben sollte, um mit ungünstigen (W)LAN-Bedingungen
besser, d.h. im Netzwerkbereich v.a. *robuster* umzugehen. Danke.
Post by Joern BredereckFrag mal diese Leute, ob sie lieber ihr Kabel ziehen wollen, oder
ob sie in der Lage sein wollen überhaupt wieder irgendwelche Daten zu
sichern.
"Diese Leute" frag ich gar nix, weil ich sie ganz salopp gesagt für
fahrlässig halte. Wer auf eine neue Betriebsystemversion am Tag ihres
Erscheinens wechselt oder auch nur in den Wochen darauf _ohne_
ausreichend zu prüfen, wo überall noch Inkompatibilitäten lauern, der
will es nicht anders als daß irgendwas klemmt oder nicht funktioniert.
Daß man eben bei Frust und Ärger landet. Fahrlässig eben. Bzw. dämlich,
falls man dann auch noch das Jammern anfangen sollte.
Post by Joern BredereckDas ist der Punkt, den ich hier machen wollte, und den du
geflissentlich irgnorierst und weiterhin suggerierst, man könne nur
mit AFP TM-Backups machen.
Du, ganz im Ernst. Mir ist "Dein Punkt" sowas von wurscht, ich hab
bisher im Wesentlichen in dem Thread Falschbehauptungen Deinerseits
korrigiert. Mag sein, daß Du mit iSCSI in Deinem Klein-Klein-Szenario
bei Dir daheim und Deinen Kunden glücklich bist und Datenkorruption
bisher nicht auftrat oder nicht bemerkt wurde. Schön, freu Dich :-)
Mir geht's aber darum, zu prüfen, ob iSCSI für Client-Sicherung
vielleicht doch eine Alternative zu AFP ist. Sieht aber nicht danach
aus.
Dein iSCSI Initiator ist in der aktuellsten Version der da, oder?
http://www.snsforums.com/index.php?showtopic=448
Falls ja, dann ist die offizielle Snow-Leopard-kompatible Version, die
auch endlich 64-Bit-Fähigkeit mitbrachte, von GlobalSAN vor paar Monaten
erschienen (Snow Leopard wird demnächst 2 Jahre alt, ist also nur eine
kleine Verspätung von über eineinhalb Jahren). BTW: Deine "iSCSI-
Referenzimplementierung", also Dein Privat-Mac, mit was für CPU läuft
der denn? 64-Bit-fähig?
Wann kommt die Lion-kompatible Version? Jaja, klar. Bei Dir in Deinem
Setup ist alles kompatibel. Mußt Du bloß dem Rest der Welt noch sagen,
der am Jammern ist, siehe bspw.:
http://www.snsforums.com/index.php?showtopic=482 (da posten sogar
Vollidioten, die alle ihre Daten auf iSCSI-Shares ablegen, direkt
mit Erscheinen von 10.7 upgraden und auf nix mehr zugreifen können
-- sensationell! :-)
In dem Szenarium, das wir grad verifizieren, geht's darum, eine manuelle
bzw. proprietär dahergeskriptete Sicherung auf TM umzustellen. Bedeutet,
daß auf günstigen Network-Storage gesichert werden soll (in Form eines
QNAP). Mit iSCSI hätte ich schon mal das Komfort-Problem (nein, man kann
das iSCSI-Blockdevice nicht einfach lokal an einen Mac anschließen, um
im Desaster Recovery Fall davon zu booten -- es handelt sich nicht um
eine USB-Platte wie in Deinem Zuhause-Setup sondern um ein performantes
RAID), dito ein Platzproblem: iSCSI-LUNs bräuchten eine fixe Größe, bei
TM per AFP kann ich jede Share per volsizelimit [1] auf eine virtuelle
Größe festnageln, die dann je zu sicherndem Rechner als Obergrenze gilt.
Den physischen Platz teilen sich aber alle TM-Shares.
Von der Administration des Ganzen irgendwie auch Hölle, wenn man auf
iSCSI setzt. Dort beim Kunden ist alles (User, Rechner) im OpenDirectory
eines MacOS X Server. Dort, also _zentral_, kann man auch per MCX
("Managed Client for OS X") halbwegs bequem den Clients Backup-Shares
zuweisen. Aber halt nur in der Form Server://Share, d.h. nix mit pseudo-
lokalen Volumes wie per iSCSI.
AFP bringt dann _hoffentlich_ noch im Falle von temporären Netzwerk-
Outages mehr Robustheit mit. Und wenn das Setup jetzt sauber läuft, kann
man auch drüber nachdenken, anstelle des QNAP auch wieder auf den
Helios-Server zu sichern (oder dort auf der Solaris-Kiste noch ein
frisches Netatalk 2.2 parallel für den Zweck laufen zu lassen). Ein
ZFS-basiertes System kann man nämlich bspw. per
zfs set compression=gzip
dazu bringen, noch effizienter mit dem physischen Speicherplatz
umzugehen (geht auch nicht per iSCSI, denn da kommt das Dateisystem ja
erst diverse Layer weiter oben drauf. MacOS X ab 10.6 unterstützt zwar
per se auch Kompression auf Dateisystem-Ebene. Wird aber AFAIK von
TimeMachine nicht genutzt).
Gut' Nacht,
Thomas, resümiert, daß er Dir auf den Leim gegangen ist und mal wieder
ziemlich viel Zeit für die Evaluierung einer untauglichen Variante
verschwendet hat, weil sie wer unreflektiert über den Klee gelobt hat...
[1] http://netatalk.sourceforge.net/2.2/htmldocs/AppleVolumes.default.5.html