Post by Wolfgang KefurtPost by Thomas KaiserEinen Mac ab OS X 10.8 als Server/NAS nehmen. Dann sind die Probleme
alle weg.
Dafür muss/müsste man aber einen Rechner im Dauerbetrieb laufen
lassen, also echter Fileserver mit entsprechendem Energiebedarf.
Overkill für privat denke ich.
"Rechner" ist relativ. So ein NAS ist ja auch nix weiter als ein
Rechner, dessen Energieeffizienz in allererster Linie davon abhängt, wie
er mit den Platten umgeht und wie das Netzteil dimensioniert ist. Mich
interessieren diese ganzen Billig-NAS schon prinzipiell nicht, daher
null eigene Erfahrungen. Aber wenn man bspw. das hier
http://www.pc-magazin.de/vergleichstest/nas-test-netzwerkfestplatte-vergleich-qnap-synology-netgear-1543720.html
überfliegt, dann kann man schon erahnen, dass das Buffalo-Dings, das
weder die Platten nach 'ner gewissen Zeit schlafen schickt noch einen
Zeitplanmodus hat, um sich bspw. nachts runterzufahren, noch Wake-on-LAN
kann, deutlich mehr verbrät als ein vernünftig als Mediacenter/NAS
aufgesetzter Mini:
http://support.apple.com/de-de/HT3468
Ein aktueller Mac unter einem aktuellen OS X verbraucht _selbst_ so gut
wie gar keine Energie, wenn nix zu tun ist. Das Spannende hier wie dort
sind die Platten, d.h. wenn man am Mini eine Batterie 3,5"-HDDs hängen
hat und deren Powermanagement und der Wirkungsgrad der Netzteile blöd
ist, dann steht auf einmal Götz' N54L besser da. Das Problem an
Netzteilen ist regelmäßig, dass sie a) hochgradig ineffizient werden,
wenn ihre Leistung nur bisserl gefordert ist aber b) natürlich
ausreichend Reserven haben müssen, falls die Kiste unter Vollast
betrieben wird (da kommen die 85W beim Mini her)
Bei sowas wie 'nem Banana Pi als Basis für ein DIY-NAS sieht's auf den
ersten Blick fantastisch aus, weil der selbst unter Volllast keine 4
Watt verbraucht -- solange keine Platten ins Spiel kommen. Will ich da
dran 3,5" HDDs betreiben, braucht's auch noch 12V und davon bitte 2A _je
Platte_, weil die beim Hochfahren kurzzeitig so viel brauchen.
D.h. obwohl bspw. 'ne WD Green im Betrieb mit 5-7 Watt auskommt, brauch
ich ein deutlich überdimensionierteres Netzteil, um die Peaks beim
Spin-Up abzufangen und hab am Ende wieder ein Netzteil, das die meiste
Zeit in einem ineffizienten Lastbereich betrieben wird. Kombiniert man
sowas wie 'nen Banana Pi hingegen mit einer 2,5" HDD, dann kommt man am
Ende mit einer 2A/5V-Wandwarze aus, weil selbst 2TB fassende Platten für
den Spin-Up keine 5 Watt brauchen. Dann hast Du ein "Gesamtsystem", das
selbst mit 24/7 durchlaufender Platte im Schnitt irgendwo zwischen 5 und
10 Watt verbraucht -- und zwar Steckdosenseitig, d.h. inkl. Netzteil-
verluste.
Aber eigentlich ist dieser Betriebsmodus doof, denn ein NAS sollte den
überwiegenden Teil der Zeit die Platte(n) schlafen legen. Und dann
unterscheidet sich der Gesamtenergieverbauch übers Jahr gesehen eh nicht
mehr so drastisch zwischen Banana Pi, Mac Mini, N54L oder einem
Fertig-NAS (wenn dieses vernünftig konfiguriert ist, siehe oben das
Negativbeispiel Buffalo)
Post by Wolfgang KefurtPost by Thomas KaiserOder drauf achten, dass man nicht mit SMB und AFP gemischt auf ein
und den selben Shares werkelt (also Shares trennen, die einen nur vom
Mac per AFP, die anderen nur von Windows aus nutzen. Und eine
Austausch-Share, die plattformübergreifend genutzt wird und wo man
bei auftretenden Problemen per SSH die .AppleDB-Inhalte -- besagte
CNID-Datenbanken -- wegschmeißt)
Das steht dann wieder entgegen dem Konzept der "zentralen
Datenablage".
Wenn Du nur Macs ab mindestens 10.7 im Einsatz hast, kannst Du auch
komplett auf AFP verzichten und dann auf SMB setzen. Wie schnell das
dann ist bei Dir, keine Ahnung. Gerüchtehalber hat Apple in 10.10 den
SMB-Client aufgebohrt, dass der jetzt keine solchen Schwächen mehr beim
Öffnen von Verzeichnissen mit viel Inhalt hat. Aber alles noch nicht
ausprobiert.
;-)
Post by Wolfgang KefurtMuss ich verinnerlichen. Einen Mini als Datengrab zu opfern würde
irgendwie weh tun, außerdem müsste ja noch eine halbwegs üppige HD dran.
Wenn noch ein Mini rumsteht, warum den nicht dafür nehmen? Der büßt ja
dadurch keine Funktionalität ein, die er jetzt hat. Der muß nicht
headless betrieben werden, sondern an dem kann ganz normal gewerkelt
werden.
Und wegen üppiger Platte(n): Samsung hat 2TB Notebook-HDs im Programm,
die nicht mehr so dick auftragen (man kann mit Ach und Krach 2 15mm hohe
HDDs in einen Mini stopfen aber das ist doof):
http://geizhals.at/de/?cat=hde7s&xf=1080_SATA+1.5Gb%2Fs%7E1080_SATA+3Gb%2Fs%7E1080_SATA+6Gb%2Fs%7E958_2000%7E3772_2.5#xf_top
Und in jedem Fall gehört extern dann entsprechendes Backup-Gedöns an den
Mini. _Meiner Meinung nach_ reicht USB 2.0 für den Zweck völlig, ich
würde aber Stand heute kein USB2.0-Gehäuse mehr kaufen, weil wäre ja
doof zwengs Zukunft und so. Und ich würde auch niemals irgendeine
"fertige" externe Platte kaufen, weil man weder weiß, was da drin an
Platte verbaut ist, noch was der Bridge-Chip zwischen SATA und USB kann.
D.h. _ich_ würde ein 3,5"-Gehäuse suchen, das USB 3.0 in richtig kann
(UASP und SAT), bspw. das IB-366StU3+B:
http://geizhals.at/de/raidsonic-icy-box-ib-366stu3-b-20470-a976791.html
(die Modelle mit + im Namen deuten bei denen drauf hin, dass sie moderne
USB3-zu-SATA-Bridges einbauen, die eben auch diese schicken Features
haben). Ich würde aber mindestens 2 externe HDDs im Wechsel als Time-
Machine-Medium laufen lassen, läßt sich bspw. über eine USB-Steckdosen-
leiste wunderhübsch vom Mac aus ein-/ausschalten: Die Gembird EG-PM2
bspw.:
http://geizhals.at/de/231255382
Das zugehörige Progrämmchen http://sispmctl.sourceforge.net läuft auch
unter OS X:
macbookpro-tk:~ tk$ brew search sispmctl
sispmctl
(BTW: Ich schreib demnächst ein sog. CUPS-Backend, das wenn an Mac oder
Linux so eine USB-Steckdosenleiste angeschlossen ist, je schaltbarer
Dose einen Pseudo-Drucker zur Verfügung stellt, der dann ganz simpel mit
bspw. Laserdruckern zusammen so genutzt werden kann, dass eingehende
Druckjobs -- also wenn man sein NAS dann auch als Druckserver mißbraucht
-- automatisch den Drucker einschalten und man am Ende des Gedruckes
einfach eine leere Seite auf den "Dose 3 ausschalten"-Pseudodrucker
schickt, damit er wieder ausgeschalten wird)
Post by Wolfgang KefurtPost by Thomas KaiserDie gute Nachricht: Apple hat AFP abgekündigt, das dauert jetzt nur
noch paar Jahre, bis die NAS-Hersteller das dann auch fehlerfrei in
Form der Samba-Konfiguration umsetzen und dann ist das alles Schnee
von gestern.
Na toll, dann kommt die nächste Fragerunde. :-)
Naja, aber kaum im Zusammenhang mit den Basisfunktionalitäten wie
Dateisharing. Ich denke, dass Dir Stand jetz noch gar nicht klar ist,
dass es den ganzen NAS-Aufwertungs-Kram (Mediacenter, Cloud-Blabla,
etc.) auch für DIY-NAS gibt, sei es, dass das ein stinknormaler Mini
unter OS X ist, eine Linux-Kiste wie ein Banana Pi mit bspw. OMV
<http://www.openmediavault.org> oder bspw. ein N54L mit FreeNAS und
entsprechenden Plugins: http://www.freenas.org/downloads/plugins/9/x64/
Man darf aber nicht den Fehler machen, alles einfach so zu installieren,
was einem in die Hände fällt, denn wie in allen Bereichen gibt es auch
im OpenSource-Metier Projekte, deren Anspruch und Wirklichkeit böse
auseinanderklaffen. Wer sich bspw. einen "Cloud-Ersatz" einfängt, der
inzwischen eigene Seiten bei Schwachstellenauflistungs-Seiten verbuchen
kann, macht definitiv was falsch:
http://www.cvedetails.com/product/22262/Owncloud-Owncloud.html?vendor_id=11929
Gruss,
Thomas