Thomas Kaiser
2011-05-03 12:20:34 UTC
Klar, Netatalk, wie es viele NAS-Vendors einsetzen, taugt, wenn
aktuell genug und nicht kaputtgepatcht. Helios EtherShare für
Unix-Plattformen dito, unter Windows gibt's AFAIK nur noch
ExtremeZ-IP (das allerdings auch klaglos tut). Alle Lösungen haben
sogar echte Vorteile gegenüber Apples Implementierungen: sie
funktionieren, ohne auf HFS+ angewiesen zu sein, d.h. können auf
Dateisystemen aufsetzen, denen man ein Eckchen lieber seine Daten
anvertraut.
Aha, ich habe noch keine Netatalk-implementierung gesehen, der ichaktuell genug und nicht kaputtgepatcht. Helios EtherShare für
Unix-Plattformen dito, unter Windows gibt's AFAIK nur noch
ExtremeZ-IP (das allerdings auch klaglos tut). Alle Lösungen haben
sogar echte Vorteile gegenüber Apples Implementierungen: sie
funktionieren, ohne auf HFS+ angewiesen zu sein, d.h. können auf
Dateisystemen aufsetzen, denen man ein Eckchen lieber seine Daten
anvertraut.
getraut hätte - aber ehrlich gesagt waren's auch nicht so viele.
2.0 einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht, sowohl was die
Features anbelangte [1] als auch, was die Ausrichtung anbelangte. War
Netatalk zu Zeiten von 1.4 irgendwann nur noch ein Ein-Personen-Projekt,
dann quasi tot und zu 1.5/1.6-Zeiten das Werk von Admins, die sich da
halt reingepatcht haben, was sie grad gebraucht haben oder für lustig
hielten, stand beginnend mit Version 2.0 v.a. eines im Fokus der
Entwicklungen: "Es richtig machen", d.h. keine faulen Kompromisse mehr
sondern der Versuch, die AFP-Specs vollumfänglich zu unterstützen.
Damit einhergehend das Rausschmeißen alten Codes, der die Specs verletzt
(und allenfalls "betriebsblinden" Admins das Leben erleichtert) hat,
mühevolle Diskussionen auf der Netatalk-Entwickler-Liste im Sinne des
"richtig oder gar nicht machens" (die teils auch glücklicherweise dazu
geführt haben, daß sich ein paar Netatalk-Coder zurückgezogen haben) und
ebenfalls mühevolles Erstellen einer Doku, die hoffentlich wenigstens
ein wenig dem Anspruch gerecht wurde, hilfreich zu sein, Hintergründe zu
erläutern, Warnungen auszusprechen.
Ein Netatalk 2.0 mit dem richtigen CNID-Backend (CNID --> Catalog Node
IDs, das sind eindeutige IDs, die für Mac-Dateireferenzierungen genutzt
werden. HFS(+) hat sowas eingebaut, alle anderen spezifikationskonformen
AFP-Server müssen sowas mittels eines Datenbank-Mechanismus *konsistent*
nachbauen) auf einem Dateisystem, das ausschließlich per Netatalk
befuttelt wurde (d.h. _keine_ lokalen Änderungen, _keine_ Koexistenz mit
bspw. Samba oder NFS-Daemons), war schon eine stabile Sache.
Das war/ist seit jeher einer der Knackpunkte: CNID-Konsistenz, d.h. die
Wahl des richtigen Datenbank-Backends für maximale Stabilität und das
Verhindern von Manipulationen des Dateisystems an Netatalks Datenbank
vorbei.
2.1 hat erneut eine Menge Verbesserungen gebracht -- IMO ist auch die
Qualität des Codes nochmals deutlich gestiegen. Und mit der jetzt vor
Veröffentlichung stehenden Version 2.2 wird sich nochmals einiges in die
gleiche Richtung gehende tun:
<http://netatalk.sourceforge.net/2.2/ReleaseNotes2.2beta4.html>
Wenn man sich an die paar "goldenen Regeln" hält, dann kann man mit
Netatalk 2.x einen ausgesprochen soliden und dito performanten
AFP-Server hinstellen, der sich vor anderen AFP-Lösungen (grad denen von
Apple) nicht verstecken muß. Die Frage ist halt leider regelmäßig: Macht
das der NAS-Hersteller des Vertrauens auch? Oftmals leider nein. Mir
fehlt da aber der Überblick, inwieweit die Netatalk-Verbauer unter den
NAS-Klitschen, da ein Händchen dafür haben oder nicht.
Die anderen Lösungen sind glaub ich nicht ganz günstig, also nicht
unbedingt, was ich für den Heimgebrauch will.
Ja, ExtremeZ-IP gab's (gibt's?) wohl am Günstigsten in Form irgendeinerunbedingt, was ich für den Heimgebrauch will.
LaCie Network Disk (die haben eine halbwegs aktuelle Version davon
lizensiert, weshalb _diese_ Version der LaCie-Netzwerk-Dinger auch
uneingeschränkt cross-platform-tauglich sind -- aber man muß höllisch
aufpassen, denn LaCie hat auch relativ ähnlich benannte NAS im Programm,
die auf Linux und OpenSource-Komponenten basieren und für die das nicht
zutrifft).
Und Helios scheint am reinen Datei- und Druckserver-Markt kein
wirkliches Interesse (mehr) zu haben, wenn man sich die Preispolitik
bzw. die Preise von EtherShare so anschaut...
Gruss,
Thomas
[1] Ich zitiere der Einfachheit halber aus der Presseerklärung zum
2.0-Release, die ich auf meinem Rechner "gefunden" habe:
* Unterstützung von AFP 3.1, d.h. volle MacOS X Kompatibilität,
lange Dateinamen, UTF8-Support und Dateigrößen von mehr als 4
GByte
* Direkte Interaktion mit CUPS, d.h. automatische Freigabe aller
CUPS-Queues per AppleTalk
* Komplette Überarbeitung des CNID-Systems sorgt für eine stabile
und konsistente Verwaltung von File- und Directory-IDs
* Mehr als 100 Seiten Anwender-Dokumentation im PDF-, Text- und
HTML-Format
* Kerberos V Unterstützung und damit die Möglichkeit, echtes "Single
Sign On" im Macintosh-Netzwerk zu praktizieren
* Beseitigung zahlloser Bugs im Vergleich zu Vorgängerversionen