Post by Patrick KormannPost by Thomas KaiserDaß TimeMachine auf ein NAS aber immer in SparseBundles sichert und
daß es die gerne ab und an derbröselt, wenn man gerade sichernde
Clients in den Ruhezustand schickt oder aus dem Netz entfernt, ist
aber klar?
Das ist ein grosses Ärgernis. Apple müsste das echt noch etwas robuster
machen.
Das Problem wird wohl sein, daß die TM-Entwickler das mit der Netzwerk-
Fähigkeit des Ganzen irgendwie unterschätzt haben.
Fing ja mit der Design-Entscheidung an, für TimeMachine HFS+ mal wieder
ein Eck aufzubohren (Directory-Hardlinks, ein Feature, das es vielerorts
nicht gibt, weil man sich damit prächtig in Rekordzeit ins eigene Knie
schießen kann). Dann vermutlich "überraschende" Erkenntnis: Aha, das
funktioniert ja so gar nicht per AFP.
Also Idee, das mittels DiskImage abzufrühstücken (denn im Image herrscht
die heile HFS+-Welt) und erneut Überraschung, daß solche Monolithen
übers Netzwerk nicht funktionieren.
Also SparseBundle erfunden und festgestellt, daß das immer noch Mist
ist, weil übers Netzwerk zu fragil. Dann Erweiterungen für AFP
definiert, die sicherstellen sollen, daß die SparseBundle-Bröckchen auch
immer schön konsistent und wirklich gesichert werden. Und auch das ist
nicht der Weisheit letzter Schluß, denn wenn die unter dem SparseBundle
etablierte AFP-Verbindung weggbricht, die Chancen trotz allem hoch sind,
daß das Dateisystem im SparseBundle was abbekommen hat.
Ich denke, das wurde vom Start weg unterschätzt, dito die Wirksamkeit
all der nachgereichten Verbesserungen. Gab's ja auch an anderen Stellen.
Die Finder-Fuzzies bspw., die uns die grandios dämlichen .DS_Store-
Dateien beschert haben (_eine_ Datei je Verzeichnis, in der der Finder
Metadaten für _alle_ Dateien dieses Verzeichnisses abspeichert. Wie doof
ist das denn?)
Seit 10.7 gibt es ja das "Mobile Backups" getaufte Feature, das -- wenn
man's nicht einfach einschaltet -- erstmal nur auf Mobilrechnern quasi-
lokale Backups anlegt, auch wenn das externe Sicherungsmedium nicht
verfügbar ist (ich halte das Feature für toll und kann's auch jedem
Desktop-User nur empfehlen zu aktivieren: "sudo tmutil enablelocal").
Kurioserweise ist das Ganze über's Netzwerk implementiert: als
NFS-Share, die vom eigenen Mac freigegeben und loopback gemountet wird:
macbookpro-tk:~ tk$ mount | grep Mobile
localhost:/GIyzhZ9yNRXSFFQxk1G1v- on /Volumes/MobileBackups (mtmfs, nosuid, read-only, nobrowse)
Eingehängt als mtmfs --> Mobile TimeMachine Filesystem.
Vermutung: Das ist (auch) ein Testballon bzgl. "TM quer durchs Netz".
Mal schauen, vielleicht kommt da ja was mit der nächsten OS X Version.
Post by Patrick KormannIch habe mir angewöhnt die Sparsbundles ab und zu zu attachen und
durchzuchecken. Öfter finden sich Fehler. Und irgendwann findet ja
dann TimeMachine, es wolle lieber ein neues Backup anwerfen, da das
alte zu kaputt sei.
Das wird aber vor allem für die Leute zum Problem, die ein Backup als
Archiv mißbrauchen wollen und der Idee anhängen, eine endlose "Backup"-
Historie damit fahren zu wollen. Wenn man Backup und nicht Archiv im
Fokus hat (und Archiv separat erledigt), dann tun solche zerdepperten
SparseBundles auch nicht mehr sooo weh, denn der "kleine Datenverlust
zwischendurch" ist ja auch mit 'nem nahezu jungfräulichen Backup
revidiert.
Post by Patrick KormannIch geh dann dank Sicherung auf ZFS Volumes einfach zum letzten noch
funktionierenden Snapshot zurück.
Yep, das ist das Schöne, wenn man die Fingerchen auf dem NAS hat bzw.
das NAS diese Features überhaupt mitbringt. Und schon spielen wir wieder
in der "HP Microserver & Co. vs. kommerzielle NAS-Eimer"-Platte ;-)
Gruss,
Thomas