Thomas Kaiser
2013-10-24 16:20:22 UTC
Ich hab mir das grad auf zwei Gurken, die ich auf 10.9 hochgezogen
habe, angeschaut (wegen "IP over Thunderbolt" -- nett [1])
[...]
[1] http://forums.macrumors.com/showthread.php?p=18215945#post18215945
Kurzfassung:habe, angeschaut (wegen "IP over Thunderbolt" -- nett [1])
[...]
[1] http://forums.macrumors.com/showthread.php?p=18215945#post18215945
Thunderbolt an sich kennt mehrere Topologien (Stern, Baum, Daisy-Chain,
etc. [1]). Apple hat bislang nur Daisy-Chaining genutzt. Damit scheint
sich auf den ersten Blick auch in 10.9 nix geändert zu haben.
Was allerdings neu ist, ist die Möglichkeit, die billigen Thunderbolt-
Kabel nun auch für TCP/IP-Verbindungen zu nutzen. Erster Test mit zwei
schwachbrüstigen Gurken (2011er Mini "Server" und 2011er MacBook Air)
über Thunderbolt: zwischen 6,5 und 7 GBit/sek (nach typischem "10 GbE
TCP-Tuning", mit 10.9-Defaults waren's: 5,5 und 6,1 GBit/sek). Tja, das
hab ich zwischen Servern über 10 GBit-Ethernet schon schlechter gesehen
-- und da kostet dann _eine_ Netzwerk-Karte in der Regel mehr als der
komplette Rechner (Mini in dem Fall).
Es sieht so aus, als ob Apple über Thunderbolt klassische Ethernet-
Frames auf die Reise schickt (sogar mit der brutal anachronistischen
"klassischen" MTU von 1500 -- ich zumindest konnte in Mavericks auch
nicht mehr einstellen, das GUI gab da nix her). Zumindest ist das das,
was ich mit 'nem Sniffer bisher beobachten konnte. Auch interessant:
Sobald ich in 10.9 das erste Thunderbolt-Kabel einstecke und dieses an
einen zweiten Mac stöpsel, wird unter der Haube ein Bridge-Device
eingerichtet. Die ifconfig-Ausgabe anbei (en3 ist der TB-Anschluß):
en3: flags=8963<UP,BROADCAST,SMART,RUNNING,PROMISC,SIMPLEX,MULTICAST> mtu 1500
options=60<TSO4,TSO6>
ether b2:00:1e:72:43:a1
media: autoselect <full-duplex>
status: inactive
bridge0: flags=8863<UP,BROADCAST,SMART,RUNNING,SIMPLEX,MULTICAST> mtu 1500
options=63<RXCSUM,TXCSUM,TSO4,TSO6>
ether 42:6c:8f:c0:5b:00
Configuration:
id 0:0:0:0:0:0 priority 0 hellotime 0 fwddelay 0
maxage 0 holdcnt 0 proto stp maxaddr 100 timeout 1200
root id 0:0:0:0:0:0 priority 0 ifcost 0 port 0
ipfilter disabled flags 0x2
member: en3 flags=3<LEARNING,DISCOVER>
ifmaxaddr 0 port 8 priority 0 path cost 0
nd6 options=1<PERFORMNUD>
media: <unknown type>
status: inactive
Wenn man in OS X in den Systemeinstellungen Netzwerk unten auf das
Rädchen und dann "Virtuelle Anschlüsse verwalten" geht, wird einem nicht
nur die Verwaltung von VLANs und Trunks/LAGs angeboten wie bisher auch
sondern seit 10.9 auch Bridges. In meinem Fall ist "bridge0" bereits mit
dem Namen "Thunderbolt-Bridge" vorbelegt [2]. In den Systemeinstellungen
könnte ich da jetzt sowohl WLAN als auch Ethernet hinzufügen (und hätte
anschl. einen schicken Loop konfiguriert und mein [W]LAN wäre im Eimer).
Was der Name allerdings suggeriert und was bzgl. der TB-Point-to-Point-
Topologie von Thunderbolt tatsächlich sinnvoll wäre: Wenn automatisch
bei Macs, die mehr als einen TB-Port haben, der zur "Thunderbolt Bridge"
hinzugefügt würde. Denn damit könnte man sich dann extrem simpel durch
Strippenziehen zwischen Mavericks-Macs ein Hochgeschwindigkeits-Mesh-
Netzwerk aufziehen. Die Macs mit mehr als einem TB-Port würden als
Bridges zwischen den Punkt-zu-Punkt-Verbindungen agieren, solange sich
niemand um IP-Konfiguration kümmert, würde dort der übliche link-local-
Kram (169.254.0.0/16 und Annoncierung der Dienste per Bonjour laufen)
konfiguriert sein, es käme zu keinem Konflikt mit dem schon etablierten
LAN aber Verbindungen zwischen den Hosts liefen einfach nur sauschnell
(und ab Dezember noch 'nen neuen MacPro mit seinen 6 TB-Anschlüssen in
die Mitte, an den TB-Storage dran, die ganzen Power-Clients drumherum
und fertig: Für 'nen Bruchteil der Kosten einer 10 GbE- oder FC-SAN-
Architektur wäre das für zugegebenermaßen eher überschaubare Teams eine
verdammt flotte Lösung).
Was mich jetzt interessiert: Gibt's hier Early Adopters, die
- einen Mac mit 10.9 und 2 TB-Anschlüssen haben
- noch zwei weitere Macs mit mindestens 1 TB-Anschluß (brauchen kein
10.9 laufen haben)
- 2 TB-Kabel, um alle 3 Kisten zu verbinden
- in der Lage sind, nach erfolgreicher Verkabelung bei aktiven Macs die
Ausgabe von "/sbin/ifconfig" auf dem Mac mit 2 Anschlüssen zu posten?
Mich würde interessieren, ob automagisch beide TB-Anschlüsse der einen
Thunderbolt-Bridge zugewiesen werden. Denn falls so, verstehe ich evtl.
die Strategie dahinter (und die albern kleine MTU von 1500 und die
Kompatiblität zu Ethernet bis hinab auf Layer 2).
Danke und Gruss,
Thomas
[1] https://thunderbolttechnology.net/tech/how-it-works
[2] bash-3.2# system_profiler SPNetworkDataType
[...]
Thunderbolt Bridge:
Type: Ethernet
Hardware: Ethernet
BSD Device Name: bridge0
IPv4 Addresses: 192.168.1.2
IPv4:
Addresses: 192.168.1.2
Configuration Method: Manual
Interface Name: bridge0
Router: 192.168.1.1
Subnet Masks: 255.255.255.0
IPv6:
Configuration Method: Automatic
Ethernet:
Media Options:
Media Subtype: Auto Select
Proxies:
Exceptions List: *.local, 169.254/16
FTP Passive Mode: Yes
Service Order: 5